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Tanja Hellmuths künstlerische Arbeit beschäftigt sich stark mit dem Herausarbeiten des Wesenskerns durch Reduktion und Abstraktion. Scherenschnittartiges Collagieren unterschiedlichster Werkstoffe bilden einerseits die Basis ihrer dreidimensionalen figürlichen Arbeiten, andererseits sind sie die künstlerische Arbeit an sich. Aktuell gehört die Fotografie - hier wird die Kamera als Zeicheninstrument eingesetzt - zu den von ihr bevorzugten gestalterischen Medien.
Extreme in der Belichtung führen zu scherenschnittartiger Visualisierung, der Schatten als Abstraktionselement schlechthin, aber auch die Reihung von Szenarien in den Poly-Images sind spezielles gestalterisches Moment. Die Poly-Images entstehen als bewusst komponierte Serienbelichtungen und sind nicht nachträglich am Computer arrangiert.
Pure Abstraktion und trotzdem ein ganz besonderer Zauber: Die Zeichnungen und Collagen von Tanja Hellmuth entstehen in dem Ausreizen des perfekt Unperfekten. Durch Reißen, Schneiden, Überlagern unterschiedlichster Materialien, Falten und ruckartigen Graphit-oder Kohlezeichnungen-Details entstehen Werke, die voller Detailliebe sind und dem Betrachter trotzdem oder gerade deswegen viel Raum für eigene Interpretationen geben. Die Zeichnungen entstehen schnell und intuitiv und folgen keiner vorher präzise durchdachten Formgebung. Tanja Hellmuth lässt sich von dem Momentum des Schaffens leiten und zeigt auch in der Malerei bzw. der Zeichenkunst, dass sie ihr japanisches Gestaltungscredo "Reduziere alles auf das Wesentliche, aber entferne nicht die Poesie" vollkommen verinnerlicht hat.
Das Spannungsfeld zwischen dem Ursprünglichen, dem Brachialen, Großformatigem einerseits und dem Grazilen und Detailverliebten andererseits übt auf Tanja Hellmuth eine große Faszination aus. Während sie in Ihrer Modekollektion mit feinen, sensiblen Stoffen wie z.B. Seide arbeitet, zeigt sich in ihren Zeichnungen bereits eine aufkommende, starke Energie, die durch Reißen, Schneiden,Kleben und Überlagern in Augenschein tritt und in der Bildhauerei letztlich ihren Höhepunkt findet.
In einer rauen, ursprünglichen, fast schon chaotischen Atelierumgebung konzipiert Tanja Hellmuth Skulpturen, die ein archaisches Momentan erhalten, die das Rohe, Naturnahe, Wilde hervorheben und bei näherem Betrachten doch fein, weich und zerbrechlich wirken. Einzigartigkeit pur.
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